Lectrix – Notizen einer Leserin

13. April 2007

Terry Pratchett: Wahre Helden / The Last Hero

Filed under: Terry Pratchett — Lectrix @ 16:00

Mit viel Vergnügen las ich die englische und die deutsche Fassung dieses Romans von Terry Pratchett parallel.

Ich kann nun nicht sagen, welche mir besser gefiel, denn einerseits lassen sich viele herrlich lautmalerisch eingefangene Szenen und Ausdrucksweisen kaum angemessen ins Deutsche übertragen. Zum Beispiel:

Lord Vetinari stared along the table. A lot had been happening in the past few hours.
‚If I may recap, then, ladies and gentlemen ,‘ he said, as the hubbub died away, ‚according to the autorities in Hunghung, the capital of the Agatean Empire, the Emporer Ghengiz Cohen, formerly known to the world as Cohen the Barbarian, is well en route to the home of the gods with a device of considerable destructiv power and the intention, apparently, of, in his words, „returning what was stolen“. And, in short, they ask us to stop him.‘
‚Why us?‘ said Mr Boggis, head of the Thieves‘ Guild. ‚He’s not our Emperor!‘
‚I understand the Agatean government believes us to be capable of anything‘, said Lord Vetinari. ‚We have zip, zing, vim and a go-getting, can-do attitude.‘
‚Can do what?‘
Lord Vetinari shrugged. ‚In this case, save the world.‘
(Terry Pratchett: The Last Hero, London: Gollancz 2002, S. 97)

„Wir haben jede Menge Schwung und Elan, außerdem eine Ran-an-die-Buletten-und-das-kriegen-wir-schon-hin-Einstellung“ trifft „We have zip, zing, vim and a go-getting, can-do attitude“ meines Erachtens nicht ganz.

Andererseits hat der Übersetzer Andreas Brandhorst fast überall sonst angemessene Übersetzungen gefunden, hervorragend geschafft die Stimmung zu transportieren und an manchen Stellen das Original sogar noch übertroffen. So mag zwar „Das ich bin“ eine schwache Übersetzung von „Dat’s me“ sein, wenn es sich dabei um den Namen eines unterbelichteten Trolls handelt, aber dafür schlägt „Finsterer Fred Fürchterlich“ in meinem Empfinden als Name eines Unheilsfürsten „Evil Harry Dread“ um Längen.

Ich halte also sowohl die Lektüre in der Originalsprache als auch die Lektüre der deutschen Ausgabe für empfehlenswert. Die Geschichte um den Wettlauf zum Sitz der Götter zwischen dem in die Jahre gekommenen Cohen mit seiner Grauen Horde und dem Unheilsfürsten mit seinem Gefolge auf der einen Seite und Rincewind, Karotte sowie Leonard of Quirm auf der anderen Seite ist einfach herrlich. Man sollte nur auf jeden Fall darauf achten, dass man ein Buch erwirbt/ausleiht, welches auch die Illustrationen von Paul Kidby enthält, da diese einfach mit dazu gehören und sehr viel zum Amüsement beitragen.


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