John Grisham: Die Schuld
Nach längerer Zeit habe ich mal wieder einen Roman von John Grisham gelesen, bzw. mir mit meinem Lebenspartner abwechselnd vorgelesen.
Wie erwartet bot John Grisham auch dieses Mal einen ernüchternden Einblick in das (us-amerikanische – nur us-amerikanische?) Justizwesen.
Es ist schon erschreckend, was für ein enormes Geschäft in Amerika Schadensersatzklagen – bzw. inbesondere für die Anwälte einträgliche Vergleiche zur Abwendung kostspieliger Schadensersatzklagen – für skrupellose, mehr auf ihre eigene Bereicherung und ihr steigendes Prestige als auf die Interessen ihrer Klienten bedachte Anwälte sind.
Aber irgendwie wusste man das ohnehin, bzw. argwöhnte das zumindest immer schon.
Erschreckender, mich wirklich Nerven kostend, war daher eher die genaue und Schritt für Schritt nachvollzogene Entwicklung, mit der der zu Beginn des Buches so nett und idealistisch wirkende Hauptprotagonist Clay an seinen ersten Schadensersatzfall kommt, in den Sog des Erfolgs gerät und sich in Folge der seiner Meinung nach an ihn gestellten Erwartungen vorliegenden Sachzwänge immer mehr den Geschäftspraktiken der anderen auf Schadensersatzklagen spezialisierten Staranwälte angleicht…